Erdbeben in Kumamoto
Ein starkes Erdbeben erschütterte am Donnerstagabend den 3. Januar Westjapan. Das Epizentrum des Erdbebens wurde in einer Tiefe von etwa 10 km unter der Erde in der Region Kumamoto verortet.
Das Beben verzeichnete eine Stärke von 5,1 auf der Richterskala. In Nagomi erreichte das Ereignis eine schwache 6 (aus möglichen 7 Graden) auf der JMA-Skala (Japan Meteorological Agency). Die Erschütterungen konnten auf ganz Kyūshuū wahrgenommen werden. Eine Tsunamiwarnung wurde nicht herausgegeben.
Das Erdbeben ist das erste mit einer 6 oder mehr auf der japanischen Skala seit dem schweren Beben Mitte April 2016. Glücklicherweise gab es dennoch keine schwereren Unfälle oder Tode infolge des jetzigen Bebens zu beklagen. Lediglich eine leichte Verletzung und geringere Gebäudeschäden wie zerbrochene Fenster oder Risse in Mauerwerken wurden gemeldet.
Ferner sorgte das Beben für eine zeitweise Unterbrechung des Shinkansen-Verkehrs zwischen Kumamoto und Hakata. Zahlreiche Heimkehrer mussten so bis zu sechs Stunden im stehenden Zug ausharren bis der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte.
Das Radar-Drama geht in eine neue Runde
Nachdem ein südkoreanischer Zerstörer am 20. Dezember sein Feuerleitradar auf ein Flugzeug der Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte im Japanischen Meer gerichtet hatte, gab es harsche Kritik aus japanischen Reihen. Verteidigungsminister Iwaya Takeshi kommentierte den Vorfall mit dem Satz: „Das ist etwas, das unmittelbar vor einem Angriff passiert.“
Laut japanischen Quellen hatte der Zerstörer das Aufklärungsflugzeug mehrmals für mehrere Minuten auf dem Feuerleitradar. Die südkoreanische Regierung veröffentlichte daraufhin ein Statement, dass der Zerstörer lediglich nach nordkoreanischen Schiffen Ausschau hielt.
Nach einem unzufriedenstellenden Informationsaustausch zwischen südkoreanischen und japanischen Ministerien, veröffentlichte die japanische Regierung am 28. Dezember ein Video des Vorfalls, aus welchem hervorgehen soll, dass die japanische Besatzung vorschriftsgemäß gehandelt habe.
Seoul dementierte, dass der Zerstörer das Flugzeug ins Feuerleitradar genommen habe. Lediglich optische Mittel zur Ortung seien eingesetzt worden. Weiterhin verlangte die südkoreanische Regierung seitens der Japaner eine Entschuldigung für das tiefe und „bedrohliche“ Überfliegen des koreanischen Schiffs.
Am 4. Januar veröffentlichte nun auch das südkoreanische Verteidigungsministerium ein knapp fünfminütiges Video zum Hergang des Vorfalls, in welchem es die eigene Position verteidigt und jegliche Schuld von sich weist.
Letzter Neujahrsauftritt Akihitos
Kaiser Akihito gab am 2. Januar den letzten Neujahrsauftritt in seiner Amtszeit als Tennō. Zusammen mit seiner Frau Michiko und weiteren Familienmitgliedern wünschte er den zahlreichen am Kaiserpalast erschienenen Menschen ein friedvolles neues Jahr: „Ich bin wirklich glücklich das neue Jahr mit euch unter einem so wolkenlosen Himmel feiern zu dürfen.“
Japanische Medien berichteten, dass mehr als 150.000 Leute die letzte Neujahrsansprache des 85-jährigen Kaisers vor Ort mitverfolgen wollten. Im Gegenzug zu seinem Vater, Kaiser Hirohito, dessen Leben sehr vom Militarismus geprägt war und welcher als Staatsoberhaupt Japans während des Zweiten Weltkriegs fungierte, hat Akihito seine Position genutzt, um Frieden und Wiederversöhnung zu predigen. Akihito entschuldigte sich im Laufe seiner Amtszeit oft und ausdrücklich für die Aggressionen des imperialen Japans und bekundete tiefe Reue.
Abe will sich für Friedensvertrag mit Russland einsetzten und bestätigt neuen Äranamen zum 1. April
Auf einer Pressekonferenz am 4. Januar bekräftigte Premierminister Abe seine Pläne, auf dem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin zum Ende des Monats einen Friedensvertrag mit Russland vereinbaren zu wollen.
Hintergrund ist die nach dem zweiten Weltkrieg nie aufgelöste diplomatische Situation, laut welcher sich Russland und Japan noch offiziell im Krieg miteinander befinden. Trotz dieses Zustands pflegen beide Länder jedoch bereits seit Jahrzenten wirtschaftliche, kulturelle und auch diplomatische Beziehungen zueinander.
Hauptstreitpunkt der Friedensverhandlungen werden die nördlichen Territorien bzw. die Kurilen sein, eine Inselgruppe nördlich Hokkaidōs. Diese wurden zum Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetunion besetzt und für sich beansprucht.
Auf Grundlage eines mehr als 70 Jahre alten, gemeinsamem Statements von Russland und Japan, will Abe nun die Verhandlungen erneut aufnehmen. Das Dokument erörtert, dass infolge eines abgeschlossenen Friedensvertrags die zwei kleineren Inseln des Archipels an Japan übergehen sollen. „Wir beide [Putin und Abe] wollen dies [den Konflikt] nicht der nächsten Generation auferlegen“, sagte Abe am Freitag.
Ein weiterer Kernpunkt der Konferenz war Abes Bestätigung, den neuen gengo (Äranamen) Japans einen Monat vor der Inthronisierung des Kronprinzen Naruhito bekanntzugeben. Am 1. April 2019 soll der lang ersehnte und viel debattierte Äraname vom Kabinett abgesegnet und veröffentlicht werden.
Der Monat bis zur Thronbesteigungszeremonie soll so als Puffer dienen, damit alle notwendigen Vorbereitungen von Ministerien und Unternehmen getroffen werden können, Kalender mit dem neuen gengo einzuführen. Neben dem gregorianischen Kalender erfreut sich die Zeitrechnung der Ären im japanischen Alltag weiterhin großer Popularität.
Erneute Todesfälle durch die Neujahrsspezialität mochi
Allein in Tōkyō gab es bis zum 2. Januar wieder zwei Tode zu beklagen, an welchen die traditionell zu Neujahr verzehrte Reisspezialität mochi maßgeblich beteiligt war. Ein 80-jähriger Mann erstickte an der klebrigen Speise, die sich in seinem Hals festsetzte, während ein weiterer Mann mittleren Alters einen Herzinfarkt erlitt, nachdem auch er sich an einem mochi verschluckte. Weitere 13 Menschen mussten klinisch versorgt werden.
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