Wie die japanische Regierung heute bekanntgab, verwehrt sie sich gegen Vorwürfe der chinesischen Regierung, zwei japanische F-15J-Kampfjets hätten sich „gefährlich und unprofessionell“ verhalten. Am Wochenende war es zu einer Konfrontation zwischen den japanischen Kampfjets und sechs chinesischen Militärflugzeugen gekommen, die den Luftraum zwischen den Inseln Miyako und Okinawa im Süden Japans durchquert hatten.
Chefkabinettssekretär Suga Yoshihide teilte in einer heutigen Pressekonferenz mit, der japanischen Regierung lägen Berichte vor, aus denen hervorginge, dass die japanischen Kampfjets weder in den Nahbereich der chinesischen Flugzeuge eingedrungen wären, noch in irgendeiner Form deren Sicherheit gefährdet hätten. Die Flugzeuge der Luftstreitkräfte der Volksrepublik China seien lediglich durch die F-15J beobachtet worden.
Die chinesische Regierung wiederum ließ verlauten, die japanischen Kampfjets hätten die Flugzeuge ihrer Luftstreitkräfte bedrängt. Auch hätten die japanischen Flieger Täuschkörper abgesetzt, um eventuelle Raketen von chinesischer Seite abzulenken. Das Flugmanöver der chinesischen Kampfflugzeug sei aber bereits monatelang geplant gewesen und habe sich an internationales Recht gehalten. Der japanische Luftraum sei bei der Übung nicht verletzt worden.
Chefkabinettssekretär Suga Yoshihide verurteilte die Darstellung durch die Volksrepublik China. Deren Haltung sei sehr bedauerlich und gefährde eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und Japan, so Suga. Auch die japanische Seite habe sich an internationales Recht sowie die nationale Einschränkung durch die Verfassung, die lediglich die Selbstverteidigung erlaubt, gehalten.
Die Machtprojektion der Volksrepublik China in den Pazifikraum sorgt in den letzten Jahren immer wieder für Streit mit seinen Nachbarn. Mit Japan schwelt seit 2012 ein Konflikt um die Senkaku-Inseln, die von beiden Staaten beansprucht werden, zurzeit aber unter japanischer Kontrolle stehen. In der Folge drangen vor allem chinesische Schiffe immer wieder in japanische Gewässer ein. Allgemein besteht die Sorge, dass eine lokale, kleinere Auseinandersetzung zwischen chinesischen und japanischen Streitkräften zu einem größeren Konflikt führen könnten.
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