Der Mädchentag Hina-matsuri ひな祭りwird jedes Jahr am 3. März innerhalb der Familie begangen.
Serviert wird das feierliche Chirashi-zushi ちらし寿司: Reis wird mit rosafarbenen und rötlichen Zutaten wie Lachsrogen bestreut. In japanischen Geschäften werden Sie zu dieser Zeit überhaupt viele rötlich oder rosa gefärbte Gerichte finden.
Typisch für dieses Fest ist das Aufstellen von Hina Ningyō-Puppen ひな人形, die den Kaiser, die Kaiserin und ihren Hofstaat in Festtags-Kimono zeigen. Dieser Brauch geht auf die Edo-Zeit (edo jidai 江戸時代, 1603-1868) zurück, in der man glaubte, dass die Puppen böse Geister in sich einschließen können.
Kodomo no hi 子供の日, wörtlich übersetzt Kindertag, findet am 5. Mai statt und ist in Wirklichkeit ein Fest für Knaben. Familien mit Söhnen im Kindesalter stellen vor ihren Häusern Karpfen-Fahnen auf, sogenannte Koi-nobori 鯉幟, die in den buntesten Farben im Wind flattern. Traditionell stehen die oberen zwei Karpfen in Schwarz und Rot für die Eltern. Für jeden Sohn wird ein blauer Karpfen darunter angebracht. In den letzten Jahren wird der kodomo no hi aber immer mehr seinem Namen gerecht: Viele Familien hängen nicht nur Fahnen für die Söhne, sondern auch für die Töchter auf – und zwar in allen erdenklichen Farben.
Nachwievor den Jungen vorbehalten ist das Aufstellen von Gogatsu Ningyō-Puppen 五月人形. Diese stellen Krieger in feudalen Rüstungen dar. Sie tragen Kabuto-Helme 兜, die an Nashorn-Käfer erinnern. Ebenso wie die Karpfen, die mit viel Kraft gegen den Strom schwimmen können, gelten Nashorn-Käfer als besonders starke Tiere.
Hina-matsuri und Kodomo no hi drücken Dankbarkeit über die gesunde Entwicklung der Kinder aus und werden im ruhigen Stil innerhalb der Familie gefeiert. Denselben Zweck erfüllt das 7-5-3-Fest, auf Japanisch Shichi-go-san 七五三. Dieses wird japanweit am 15. November zelebriert – für alle Kinder, die in diesem Jahr ihren 7., 5. oder 3. Geburtstag feiern.
In Japan gibt es zahlreiche Festlichkeiten, die zum Eintritt in einen jeweils neuen Lebensabschnitt gehören. Beim Shichi-go-san wird der Übertritt vom Kleinkind- ins Kinderalter begangen. Dazu geht die ganze Familie zusammen mit den Kindern in festlicher Kleidung zu jenem Schrein, in dem die shintoistischen Schutzgottheiten der Familie verehrt werden. Dort wird für die Gesundheit und Sicherheit der Kinder gebetet.
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